Manchmal funktioniert das Alte eben nicht mehr. Und dann muss man sich überlegen, was und wie man neu machen kann und will.
Ein sehr gutes Motto findet sich auf dem alten Torbogen des ehemaligen Klosters St. Thomas in der Eifel: Lasset uns am Alten,so es gut ist, halten. Aber auf dem alten Grund Neues bauen jede Stund.
Dou – was wär das schad – wenn äns wär wie’s anner – Dann wär eich jo – wie dou – unn was harre eich Last – bis ich endlich eich war – Ore – was tätst dou dovun halle – wenn dou sin sollst – wie eich?
Mundart zu pflegen, bedeutet Artenschutz. Jedwede Monokultur ist langweilig und ungesund.
Eine eigene Sprache gibt zudem Freiheit, denn auch Sprache ist ein Instrument der Macht, die zur Unterdrückung missbraucht werden kann.
„Ich habe nicht alles verstanden, aber alles kapiert.“ So sprach mich einmal ein Mann an, nachdem ich die Weihnachtsgeschichte von Ludwig Thoma in meiner Hunsrücker Version vorgetragen hatte. Ein schöneres Kompliment hätte er mir nicht machen können.
Ich habe Texte aus dem Bairischen, Schwäbischen und Niederdeutschen übersetzt, habe Hunsrücker Mundart an etlichen Orten in „fremder Umgebung“ vorgetragen und immer die Erfahrung gemacht: Die Mundarten, so verschieden sie sind, einander unverständlich sind sie darum nicht. – Wenn doch, liegt das an den Menschen, nicht an der Sprache.
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