Karl Windhäuser 1910 – 1984                                           

Quelle: Archiv RHK

Wie Rottmann, den er gern darstellte und rezitierte, war er zeitweise Bürgermeister von Simmern. Er trat öffentlich als Rottmann auf und trug so erheblich zum Erhalt von Rottmanns Dichtung bei

Seine eigenen „Verziehlcher vun der Uhebank“ im Rundfunk wurden gern gehört. Anders als Rottmann erzählte er jedoch in Prosa. Rottmann und Windhäuser waren populär mit Stickelcher, ihnen wurde nachgeeifert in Nostalgie. Hunsrücker Literatur wurde gleichgesetzt mit Stickelcher, die keinerlei literarischen Rang beanspruchten und damit Selbstwertbewusstsein kaum erzeugen konnten. Rottmanns Reime „Dichtung“ zu nennen, trug mir einst von Literaturfachleuten einen bösen Rüffel ein.

Windhäusers Stickelcher beschreiben liebevoll naive wie „bauernschlaue“ Charaktere. Er hat aber auch literarisch anspruchsvolle Gedichte und Erzählungen verfasst, wie die Mundarterzählung „Lisa“, für die er Anfang der 80er Jahre im pfälzischen Bockenheim ausgezeichnet wurde, die aber der Nachwelt zu wenig bekannt geworden sind. Er hat sich selbst kaum um Buchveröffentlichung bemüht.

Fazit: Heimat hat Humor, kann über sich selbst lachen

Zu erwähnen ist hier auch noch Alfons Heinzen, (ca 1910 – ca 1990) der aus Mörz stammte und als Journalist in Düsseldorf lebte. Seine „Hunsrücker Steckelcher“ sind noch antiquarisch im Handel. Er beschreibt darin das Beharren auf Althergebrachtem, auch Weltfremdheit der Dorfleute, zugleich aber auch die energische Modernisierung.

Vergessen sind Schriften wie „Der Bruder des Denkers“, eine autobiografische Novelle über zwei ungleiche und doch sehr ähnliche Brüder, bodenständiger Bauer der eine, Wissenschaftler und Weltbürger der andere.

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