1799 – 1801 in Simmern/Hunsrück

Sein Name ist Synonym für Hunsrücker Mundartdichtung. Auswanderer nahmen seine Bücher mit in die neue Heimat. Und noch heute werden seine erheiternden Verse bei geselligen Veranstaltungen gern vorgetragen und gehört.
Bis in die Gegenwart gilt er auch als Vorbild und Maßstab Hunsrücker Dichtung.
Doch ein Vorbild verlangt nie, stets nur kopiert zu werden. Ein gutes Vorbild lässt eigenständige Entwicklung zu.
Darum: Ich liebe Rottmann, trage seine Gedichte mit Begeisterung vor.
Ich trage zufällig die gleichen Vornamen. Aber reimen wie er, das tue ich nicht.

Wer Rottmann näher kennen lernen will, dem sei die hervorragende Biographie von Achim R. Baumgarten „Peter Joseph Rottmann und seine Zeit – Simmern zwischen Französischer Revolution und Kaiserreich“ empfohlen, hrsg Stadt Simmern 2013 ISBN 978-3-9810654-6-6

Eine Auswahl seiner beliebtesten Gedichte zum Anhören

1 Der alte Bauer an seinen Sohn: Suhn. lo hoste meine Gaul, eich sin krobich, alt unn faul

2 Die Marktschuhe: O hätt dat doch die Pestilenz, dat Schuhminsch lo vun Permesenz

3 Lebensregeln: Hoste wie en Gaul geschafft, gunn der Fleisch, das gitt der Kraft

4 Der Schreck auf dem Kirschbaum: De Michel hot uff em Keerschbaam gesess unn so kläne Keersche, so Knebberscher gess

5 Rat für Liebende: De Pere hot’s Lies eso gere gesiehn un daacht, ob’s meich lieb hot

6 Des Säufers Höchstes ist das Saufen: De Borkhard un de Knorwelpitt, das ware zween Halunke

7 Aus der Schulprüfung: De Scholinspektor saht emol uff dem Exame in der Schol

8 Eine Verwechslung: De Schneirermäster Däumeling, das war en kläner Mann